Das Bienenprojekt – eine Initiative des Bürgerweinbergs IgersWein e.V.

Die Ansiedelung von Bienenstöcken in Weinbergen ist Teil der Biodiversität. Bienen fördern die Artenvielfalt und wirken sich positiv auf den Weinbau und die benachbarte Vegetation aus. Neben der Funktion als Honiglieferanten leisten Bienen einen erheblichen Anteil an der Bestäubung und damit am Fortbestand von Blumen, Büschen und Bäumen.  

Bereits 2018, ein Jahr nach Gründung der Vereins IgersWein, startete das Bienenprojekt. Es wird von Rebecca Rückert und Susan Eube betrieben. 

Aus ursprünglich einem Volk sind im Laufe der Jahre mehrere Völker geworden, die sich prächtig entwickelt haben. Die Weinreben, die Streuobstwiese neben dem Bürgerweinberg und die benachbarten Wiesen sind ein geeigneter Lebensraum für die Bienen.

Wer Interesse am Bienenprojekt hat oder den Honig kaufen möchte, kann sich direkt an Rebecca Rückert wenden: Tel. 0160 2277799. Ein ausführliches Interview mit ihr gibt’s hier zum Nachlesen.

Nachfolgend haben wir ein Glossar erstellt, welches die wichtigsten Begriffe der Imkerei kurz und einfach erklärt.

Glossar

Arbeiterin
Es gibt drei Typen von Bienen in einem Volk: die Königin, die Drohnen und die Arbeiterinnen. Zahlenmäßig überwiegen bei weitem die Arbeiterinnen. Sie versorgen die Brut, reinigen den Bienenstock und sammeln die Nahrung.

Beute
So nennt man die künstliche Behausung der Bienen. Man unterscheidet nach Material (Holz, Kunststoff, Lehm, Stroh, …) oder nach Konstruktion: Magazin-, Trog-, Klotzbeute, …). Heutzutage wird vor allem die Magazinbeute verwendet, die aus mehreren „Bausteinen“ zusammengesetzt wird und äußerst vielfältig einsetzbar ist.

Bienenwachs
ist das Baumaterial für die Waben. Die Arbeiterinnen produzieren das Wachs in den Wachsdrüsen selbst. Es wird nicht nur zu Kerzen verarbeitet, sondern auch in der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie verwendet.

Brut
ist die Gesamtheit des Nachwuchses der Bienen, also die Eier (Stifte), die Larven und die Puppen. In jede Wabenzelle legt die Königin je ein einziges Ei. Die sich entwickelnde Larve wird in der Zelle von Ammenbienen gefüttert und häutet sich dort mehrfach. Die Metamorphose im Puppenstadium findet auch in der (dann gedeckelten) Zelle statt. Erst als fertige Biene schlüpft das Insekt aus der Zelle.

Gelée Royale
dient zur Versorgung der Königin und wird auch als Weiselsaft bezeichnet. Gelée Royal ist ein Sekret der Schlunddrüsen, welches die Arbeitsbienen absondern. Es ist die einzige Nahrung für die Bienenkönigin während ihres gesamten Lebens. 

Hochzeitsflug
Einmaliger Begattungsflug der Königin, bei dem sie von bis zu zwölf Drohnen während des Fluges begattet wird. Während die Männchen bei dem Akt sterben, sammelt die Königin den Spermienvorrat in einer speziell dafür vorgesehenen Blase. Er dient ihr während ihres restlichen Lebens zum Befruchten der von ihr gelegten Eier.

Drohn
Eine männliche Biene nennt man Drohn. Er entwickelt sich aus einem unbefruchteten Ei und besitzt keinen Stachel. In der Zeit von Mai bis Juli befinden sich einige Hundert Drohnen in einem Bienenvolk. Ihre einzige Aufgabe ist es, eine junge Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Dies bezahlt der Drohn allerdings mit seinem Leben.

Honig
Ein Nahrungsmittel, das Honigbienen aus dem Nektar von Blüten oder den Sekreten von Pflanzenläusen (Honigtau) herstellen. Bienen lagern den Honig zur Nahrungsvorsorge für den Winter in Honigwaben im Bienenstock.

Königin
Sie ist im Bienenvolk das einzige geschlechtsreife Weibchen. Nur sie wurde von mehreren Drohnen begattet und folglich legt auch nur sie im Stock befruchtete Eier.

Nektar
Ein zuckerhaltiger, pflanzlicher Drüsensaft, den etliche Blüten produzieren, um Bienen anzulocken. Abhängig von der Pflanzenart, der Witterung und der Tageszeit schwankt die Menge des abgegebenen Nektars. Aus dem Nektar erzeugen die Bienen den Blütenhonig.

Pollen
Er wird allgemein auch „Blütenstaub“ genannt. Pollen sind die männlichen Keimzellen der Pflanzen. Die Bienen nutzen ihn als Eiweißnahrung für ihre Brut. Pollen haben meist eine kugelige Form, aber jede Pflanzenart weist eine charakteristische Oberflächenstruktur auf. Die Analyse dieser Struktur im Labor ermöglicht eine Zuordnung zur Pflanzenfamilie.

Rundtanz
Eine heimkehrende Biene teilt dadurch den anderen Flugbienen mit, dass sie in unmittelbarer Nähe (weniger als 100 Meter) eine Futterquelle ausgemacht hat. Dabei unterbleibt eine Richtungsangabe.

Schwänzeltanz
Eine heimkehrende Biene teilt dadurch den anderen Flugbienen mit, dass sie in größerer Entfernung (mehr als 100 Meter) eine Futterquelle ausgemacht hat. Dabei werden Angaben zu Entfernung und Richtung gemacht.

Schwärmen
Natürliches Bedürfnis eines Bienenvolkes, sich durch Teilung zu vermehren. Findet vorwiegend im Mai und Juni statt und ist abhängig von der Stärke des Volkes, aber auch von der Witterung und dem Trachtangebot. Hat z. B. die Königin aufgrund der großen Menge an eingebrachtem Honig nicht mehr ausreichend Platz zum Eierlegen, dann steigt die Schwarmstimmung.

Stockbienen
Sammelbezeichnung für alle Bienen, die den Stock noch nicht/ kaum verlassen haben bzw. noch keine Flugbienen sind. Nach dem Schlüpfen führen die Stockbienen die unterschiedlichsten Tätigkeiten im Stock aus, z. B. Putzen, Brutpflege, Wabenbau, Vorratspflege, Fluglochwache, usw. Welche Tätigkeit sie ausführen, hängt von ihrem Alter ab. So bauen die Bienen im Alter von 12 bis 18 Tagen vermehrt Waben, da ihre Wachsdrüsen in diesem Alter am besten entwickelt sind. Erst mit einem Alter von rund 20 Tagen werden sie zu Flugbienen.

Tracht
Beschreibt die (Summe an) Pflanzen, die aktuell Pollen, Nektar oder Honigtau als Ernährungsgrundlage für Bienen zur Verfügung stellen. Eine gute Tracht ist Grundlage für guten Honig. Nach Jahreszeiten unterscheidet der Imker Frühtracht, Sommertracht und Spättracht. Massentracht liegt dann vor, wenn extrem große Mengen an Pollen und Nektar vorliegen, z.B. wenn der Raps blüht.

Varroamilbe
Die varroa destructor wurde aus Asien eingeschleppt und trat erstmalig Anfang der 70er Jahre bei uns auf. Dabei handelt es sich um einen Parasiten, der sowohl Bienen als auch deren Brut befällt, sich aber ausschließlich in der Brut vermehrt. Die Milbe ernährt sich von der Haemolymphe der Bienen. Sie ist zu einer ernsten Bedrohung für unsere Bienenvölker geworden.

Wabe
Ein Bienennest besteht aus mehreren Waben. Die Bienen bauen die Waben aus dem von ihnen produzierten Bienenwachs. Die Waben bestehen aus einer Vielzahl regelmäßig angeordneter, sechseckiger Zellen. Die Zellen dienen der Brutpflege und der Vorratshaltung. Waben, die ausschließlich der Vorratshaltung dienen, werden Honigwaben genannt. Diese werden zur Honigernte aus dem Volk entnommen und anschließend geschleudert.

Waldtracht
Zu bestimmten Zeiten im Sommer kann der Wald „honigen“, d. h. pflanzensaugende Insekten scheiden eine zuckerreiche Flüssigkeit („Honigtau“) ab. Diese sammeln die Bienen und tragen sie in ihren Stock ein, woraus dann Honig entsteht. Deshalb heißt dieser Honig auch Waldhonig. Er enthält weniger Glukose als Blütenhonig und bleibt somit länger flüssig.

Wandern
Verstellen der Bienenvölker an einen anderen Ort zur Nutzung von unterschiedlichen Trachten, um verschiedene (Sorten-) Honige zu gewinnen. Imker wandern gerne in Löwenzahn-, Raps-, Linden- oder Waldtracht.

Weisel
ist die Bezeichnung für die Königin.

Winterbienen
Damit werden Arbeiterinnen bezeichnet, die im Spätsommer und Herbst schlüpfen. Ihre Lebensdauer ist im Vergleich zu den Sommerbienen extrem lang und liegt bei mehreren Monaten.

Wintertraube
Die Bienen ziehen sich je nach Außentemperatur zu einer kugelförmigen Bienentraube zusammen, um im Inneren durch ständige Bewegungen der Flugmuskulatur die Temperatur auf Werte zwischen 20 und 35° Celsius zu halten. Im Innern der Traube sinkt bei gesunden Völkern die Temperatur niemals unter 15° Celsius.

Wirtschaftsvolk
Ein Bienenvolk, das mindestens ein Jahr alt ist. Es hat erfolgreich überwintert und ist in der Entwicklung so stark, dass es ausreichend Tracht eintragen kann, um Honigreserven anzulegen. Es kann auch als „Altvolk“ bezeichnet werden.

Quelle: https://alpuris.com/blogs/news/bienenwissen-die-wichtigsten-begriffe-kurz-erklart